18. Rambacher Bierprobe der SPD im Zeichen der 750-Jahrfeier

Wie in allen vorausgegangenen Jahren war die Bierprobe der Rambacher SPD auch diesmal bereits seit mehreren Monaten ausgebucht und so war der Saal im Gemeindezentrum wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. SPD-Vorsitzender Helmut Keller stellte 8 verschiedene Biere vor und verband die jeweiligen Erläuterungen mit launigen Worten. Thematischer Schwerpunkt seiner Ausführungen war die Entwicklung der Biere in den letzten 750 Jahren analog der Geschichte Rambachs.

Zum Auftakt der Bierprobe wurde das „Helle Schlenkerla Lagerbier“ ausgeschenkt. Ein Bier mit feinstem Aromahopfen aus Spalt bei Nürnberg gebraut und in den Jahrhunderte alten Stollen unter der Schlenkerla Mälzerei & Brauerei in Bamberg gereift. Es wird in den gleichen alten Kupferkesseln gesotten und mit derselben untergärigen Hefe vergoren, wie das historische „Aecht Schlenkerla Rauchbier“. Der daraus resultierende subtile Rauchgeschmack, ohne die direkte Verwendung von Rauchmalz, macht das „Schlenkerla Lager“ zu einem einzigartigen Vertreter des klassischen Biertyps „Helles Lager“.

Nachdem die Teilnehmer zunächst mit reichlich Leberkäs´ und diversen Beilagen eine stärkende Grundlage für die weiteren Biere zu sich genommen hatten, wurde anschließend ein „Rotfränkisch Landwehr-Bräu“ kredenzt. Ein untergäriges, traditionelles fränkisches Rotbier von der kleinen Privatbrauerei in Reichelshofen. Vollmundig mit angenehmer Malzsüße und leuchtend roter Bierfarbe bietet diese typisch fränkische Bierspezialität ein süffiges Geschmackserlebnis. Die rötliche Färbung bekommt das Gebräu durch die Lagerung in Eichenholzfässern.

Als nächstes Bier folgte ein „Köstritzer Kellerbier“ von der bekannten Schwarzbierbrauerei in Bad Köstritz. Das Kellerbier wird unfiltriert abgefüllt und behält dadurch seinen typischen naturbelassenen Charakter. Ihren einzigartigen vollmundig-süffigen Geschmack erhält die bernsteinfarbene Bierspezialität durch die Veredlung mit Röstmalz. Dies verleiht der neuen Bierspezialität aus dem Hause Köstritzer den vollmundigen und ursprünglichen Geschmack. Die feste Schaumkrone rundet den besonderen Genuss ab.

Eine besondere Rarität konnte Helmut Keller dann mit dem einmalig gebrauten und streng limitierten „Paulaner Braumeister Edition No. 2 „Weibersud“ aufbieten. Das war zwar nicht jedermanns Sache, aber dafür für die Teilnehmer ein völlig neuartiges Geschmackserlebnis. Mit solchen limitierten Braumeister-Editionen bietet die Paulaner Brauerei Brauern und Brauerinnen die Möglichkeit zum Experimentieren, um so Biere völlig eigenständiger Geschmacksrichtungen zu präsentieren. Der „Weibersud“ ist ein obergäriges Spezialbier mit einer leichten Trübung und einem Alkoholgehalt von 5,5 % (Stammwürze: 12,5 %). Die einzigartige Mischung aus hellem Weizen- und Gerstenmalz sowie dunklem Karamellmalz besticht durch seine persönliche Note. Der besondere Aromahopfen (Kalthopfung) verleiht dem Bier einen leicht fruchtigen Beeren- und Zitrusfrüchte-Geschmack, wobei ein Quäntchen mehr Kohlensäure als in herkömmlichen Bieren für einen angenehmen Prickeleffekt sorgt.

Ein großer Geschmackssprung war dann der Übergang zum „Kapuziner Kellerweizen“, eine bernsteinfarbene Weizenbier-Spezialität mit feiner Hefe für anspruchsvolle Weizenbier-Kenner. Durch die Zugabe feiner Hefe aus brauereieigener Reinzucht erhält es seine typische obergärige feine Note und seinen ausgeprägt aromatisch fruchtigen Geschmack.

Zwischen den vorgestellten Biersorten versorgten die zahlreichen Helfer in Küche und Service, allesamt Mitglieder von Vorstand und Ortsbeirats-Fraktion der Rambacher SPD, die Gäste immer wieder mit verschiedenen Speisen wie Brezeln, Schmalzbroten oder frisch geschnittenem Radi.

Als weitere Besonderheit konnte Helmut Keller ein „Held-Bräu Dunkel“ aufbieten, ein altfränkisches Bauernbier. Ein Bier aus der Fränkischen Schweiz, in einer kleinen handwerklichen Brauerei im Ailsbachtal gebraut. Das Bier schmeckt malzbetont und ist sehr süffig. Mit leichter Süße und einer körperreichen, leichten Hopfenbittere wurde diese untergärige Spezialität gerne getrunken.

Dann folgte mit dem „Döbler Doppelbock“ ein ausgeprägt vollmundiges, dunkles Starkbier mit einer leichten Karamellnote als besonderes Biervergnügen für die kalte Jahreszeit. Der Kenner bemerkt die Verwendung von Caramelmalzen, die diesem Bier seine dezente Süße verleihen. Das mitverbraute Röstmalz bedingt leichte Röst- und Espressonoten, die zusammen mit leicht an Wildkirschen erinnernden Aromen ein sehr rundes Profil ergeben. Auch diese Spezialität musste von Helmut Keller direkt beim Erzeuger aus Mittelfranken abgeholt werden, wo das Brauhaus Döbler die letzte von einst 30 Privatbrauereien in Bad Windsheim ist und überregional bekannt durch seine historischen Brautage im fränkischen Freilandmuseum.

Den Abschluss und Höhepunkt der diesjährigen Bierprobe bildete das „Grosch Rambacher Festbier zur 750-Jahrfeier“, welches von dem aus Rambach gebürtigen Braumeister Christof Pilarzyk exklusiv für die diesjährige 750-Jahrfeier gebraut worden war. Am Rambacher Festwochenende im Juli wurden 1500 Liter von diesem Bier ausgeschenkt. Der Zuspruch war so groß, dass bereits in den Mittagsstunden selbst diese Menge an Bier alle war. Im Geschmack edel, süffig und würzig, einfach außergewöhnlich und außergewöhnlich gut. Es hat eine geringere Bittere und ist um eine Spur intensiver in der Farbgebung als ein typisches Helles. Da das für diese Veranstaltung nachgebraute Bier nicht in Flaschen abgefüllt werden konnte, bekam jeder Tisch sein eigenes Fässchen. Ergebnis: Alle ausgetrunken!

Zum Abschluss dankten die Teilnehmer dem Moderator Helmut Keller lautstark für seine wie immer fachkundigen wie auch unterhaltsamen Ausführungen zum Bier. Seine Beschaffung der verschiedenen Biere wird immer aufwändiger, zumal bislang bei den Rambacher Proben bereits rund 150 verschiedene Sorten zum Einsatz gekommen sind. Auch den Helfern, die sowohl die Vorbereitung, den Aufbau wie auch nach der Veranstaltung am nächsten Tag den Abbau und die Reinigung des Rambacher Gemeindezentrums zu bewerkstelligen haben, war ein großer Dankesapplaus gewiss.
Das Helferteam von Küche und Service (Foto: Manfred Schmidt)
Das Helferteam von Küche und Service (Foto: Manfred Schmidt)
Helmut Keller mit Publikum (Foto: Manfred Schmidt)
Helmut Keller mit Publikum (Foto: Manfred Schmidt)
Aufmerksame Teilnehmer (Foto: Manfred Schmidt)
Aufmerksame Teilnehmer (Foto: Manfred Schmidt)
Zufriedene Gäste (Foto: Manfred Schmidt)
Zufriedene Gäste (Foto: Manfred Schmidt)
In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden