Rückblick auf die 750-Jahrfeier in Rambach – Ein Ereignis der besonderen Art

Das Jubiläumsfest in Rambach sollte etwas Besonderes werden, so hatte es der Lenkungsausschuss für die 750-Jahrfeier vor 2 Jahren geplant. Das wurde es auch, aber unter anderen Umständen als geplant.

Unter Beteiligung aller Vereine und vieler Helfer, die dem Aufruf gefolgt waren, war die Rambacher Ortsmitte zuvor als Festmeile mit Ständen, Aktionsflächen und Bühnen hergerichtet. Doch genau zum Zeitpunkt der geplanten Eröffnung des Festwochenendes kamen die Fluten, und die Rambacher Ortsmitte entwickelte sich zu einem Wildbach der große Teile des Festes mit sich riss.

Es war schockierend, welche Wassermassen sich durch die Gassen und Straßen ergossen, wie schwere Betonkübel über Straßenzüge hinweg gedrückt wurden, wie Bänke und Tische als Geschosse der Strömung folgten und Autos nur noch mit dem Dach sichtbar waren.

Wer geglaubt hatte, damit hatte sich die Festveranstaltung erledigt und die Anlieger würden ihrem Schicksal überlassen, der sah sich getäuscht. So wie der Schirmherr Bürgermeister Arno Gossmann nahmen an die 100 Menschen aller Altersgruppen sämtliche verfügbaren Besen und Schaufeln in die Hand und bekämpften die Mengen an Schlamm und Dreck.

Es war den unzähligen Helfern zu verdanken, die teils Barfuß, teils in Stiefeln in dieser zunächst hoffnungslosen Situation mit unvorstellbaren Einsatz auf Straßen und Plätzen die Hochwasserspuren beseitigten.

Die große – wenngleich unfreiwillige - Publizität, die das Geschehen in Rambach in den örtlichen und überregionalen Medien erlangte, war insbesondere auch die Würdigung eines großartigen Gemeinschaftsgeistes.

Während des Unwetters kaum vorstellbar, konnten dann gegen Abend alle Essen- und Getränkestände geöffnet werden und die Grundlage für ein intensives Straßenfest bilden. Geschädigte Anlieger, Einsatzkräfte, Helfer und Gäste hatten das starke Bedürfnis, den schlimmen Nachmittag in der Gemeinschaft zu verarbeiten und sich dabei innerlich etwas zu erholen.

Das Unwetter hatte einen beeindruckenden Zusammenhalt der Rambacher in der Not bewirkt und zeigte anschließend, wie toll es sich in Rambach gemeinsam feiern lässt. Die vorzeitig ausgetrunkenen 1.500 Liter Festbier, die 1.000 restlos aufgegessenen Wildschweinbratwürste oder die über 60 gebackenen Kuchen und Torten neben den zahlreichen anderen Speise- und Getränke-Angeboten legen davon Zeugnis ab.

Nach jeweiligen Aufräum- und Aufbauarbeiten an den folgenden Vormittagen konnte am Samstag und Sonntag das vorgesehene Festprogramm unter großer Anteilnahme der Rambacher und vieler Gäste von nah und fern abgewickelt werden.

Der Lenkungsausschuss bedankt sich bei den vielen freiwilligen Helfern, die ein solches Fest möglich gemacht haben und die trotz der unvorhersehbaren Umstände mit ihrem Einsatz für einen vollständigen Programmablauf gesorgt haben. Für das Mitmachen bei den Feierlichkeiten, die Hilfe bei der Besetzung der Stände und der Bewirtung unserer zahlreichen Gäste. Für die Spenden. Insbesondere aber auch bei den Anliegern in der Ortsmitte für die Geduld und Rücksichtnahme bei den Einschränkungen, für ihre Unterstützung bei der Versorgung mit Strom und Wasser sowie die Bereitstellung der privaten Grundstücksflächen für die Nutzung der Stände und Aktionsflächen.

Für alle Beteiligten wird dieses Wochenende unvergesslich bleiben, als das an dem Rambach sein 750-jähriges Jubiläum gefeiert hat, Rambach vom namensgebenden Rambach überflutet wurde und Deutschland zum 4. Mal Fußball-Weltmeister wurde.


Galerien des Festwochenendes:
Auftritt des Schulchors der Adolf-Reichwein-Schule Rambach mit "99 Luftballons" am Samstag Nachmittag
Auftritt des Schulchors der Adolf-Reichwein-Schule Rambach mit "99 Luftballons" am Samstag Nachmittag
In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden